Der Start war super erfolgreich. Der Mehrwert für unsere Kunden, die Gastronomen richtig groß.
Das Programm The WINNER, das aufgrund der eigentlich großzügigen Unterstützung durch das BAFA, für die Gastronomen kostenfrei gewesen wäre, war ein voller Erfolg und Hilfe zur Selbsthilfe, wie Gastronomen sie in dieser Zeit wirklich brauchen. Individuell, nachhaltig und eine Sicherung der unternehmerischen Tätigkeit, die weit über eine kleine Finanzspritze hinaus geht. Dann kam die Nachricht, die uns wirklich schockiert hat: Die BAFA stoppt das Programm von einem auf den anderen Tag.
BAFA stoppt das Programm. Wir machen trotzdem weiter.
Also keine Beratung mehr für Gastronomen und, das sei auch mal in eigener Sache gesagt, keine Honorare für uns. Denn uns ist klar: Wir machen mit unseren Gastronomen weiter und beraten sie wie geplant bis zum Ende. Ohne Honorar, aber mit gutem Wissen und Gewissen, etwas bewegt zu haben in die richtige Richtung.
Wenig Verständnis für die Beratereignungskriterien
Aber nochmal zurück zum Anfang, zum plötzlichen Stopp des Programms. Was ist da los? Klar, offensichtlich hat das Programm einige „Scharlatene“, wie es in der Presse heißt, angezogen, die sich aufgrund des Lockrufs nach dem schnellen Geld als Berater akkreditieren lassen wollten. Also sicherlich viel zu viele, um richtig prüfen zu können. Sicherlich gibt es besser Prüfmechanismen als ein Qualitätsmanagementsystem, das man sich an jeder Ecke des Internets für 500 Euro herunterladen kann. Wie wäre es mit Referenzen? Kontakte zu den jeweiligen Unternehmen, die die Beratung bestätigen müssen. Gerne auch Projekte, die schon vor 5 Jahren stattgefunden haben. Davon gleich 5-10 Stück. Wahrscheinlich kann man sich auch diese kaufen, aber da steckt schon viel Aufwand und kriminelle Energie dahinter. Jetzt werden vor allem die Falschen bestraft.
Noch weniger Verständnis für das BAFA Budget
Dann die Argumentation der zu hohen Anzahl an Beratungsanfragen. Der Bund wollte dieses Förderprogramm, also Beratung im Wert von bis zu 4.000 € zu 100% durch das BAFA finanziert, bis zum Ende des Jahres 2020 laufen lassen. Dafür gab es ein Budget in Höhe von 15,3 Mio Euro. Das entspricht ca. 3.800 Beratungen bei voller Ausschöpfung. Das Programm war lediglich beschränkt auf KMU, die von Corona betroffen sind. Liegt es nicht auf der Hand, dass hier mehr Bedarf besteht als 3.800 Beratungen? Über alle Branchen hinweg? Wie konnte man davon ausgehen, dass dieses Budget ausreichen würde? Zumal das Budget im Vergleich zu anderen Corona Hilfen extrem schmal ausgefallen ist. Die Realität: schon nach wenigen Wochen gingen Anträge entsprechend einer maximalen Fördersumme in Höhe von 100 Mio Euro ein.
Dieser Stopp zu Gunsten anderer Finanzspritzen ist keine Investition in die Zukunft
Unseres Erachtens nach war diese Entscheidung falsch, da beratende Maßnahmen auf die Zukunft ausgerichtet sind. Finanzspritzen, gerade in der Gastronomie, bügeln leider nicht selten nur die Fehler der Vergangenheit aus. Unser Programm bietet individuelle Beratung und systematische Wissensvermittlung, die Gastronomen dazu verhilft, in dieser Situation nicht nur Gastronom zu sein, sondern Unternehmer und Krisenmanager, die es schaffen mit Weitblick und Zukunftsorientierung und jeder Menge Handwerkszeug, ihr Unternehmen und ihre Mitarbeiter langfristig zu sichern.
Wir sind trotzdem weiterhin für unsere Kunden da.
Für uns als Berater war es auch ein unternehmerischer und existenzieller Schock. Beraterbudgets werden in einer Krise wie dieser als erstes gekürzt. Auch wir sind daher maßgeblich und stark von der Corona Krise betroffen. Dass Gastronomen im Moment nicht bereit sind 4.000 € aus eigener Tasche zu zahlen liegt auf der Hand. Eine solch umfassende Beratung kann es nur durch gezielte Förderung geben. Für uns Berater war es daher eine große Chance, auch unsere Unternehmen und damit die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter langfristig zu sichern.
Wir bleiben dennoch für unsere Kunden da. Wir arbeiten an einer neuen Preisstrategien, um dieses Programm auch weiterhin attraktiv für alle Gastronomen zu machen, die als erfolgreiche Unternehmer die Zukunft der Gastronomie mitgestalten wollen. Wir freuen uns darauf!
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